vor einigen Tagen habe ich von meinem Freund Peter Umlauf den folgenden Text erhalten.
Im "Begleittext" stand, weil ich zur Zielgruppe "Ü 40" zähle, wohl wahr...
Seither begleitet mich dieses wunderschöne Gedicht durch jeden Tag und hilft mir dabei...
- den Tag bewusster und wertvoller wahrzunehmen,
- mich von einigen Dingen zu "distanzieren", die nicht hierzu passen und
- ganz offensiv Dinge nicht zu tun bzw. NEIN zu sagen.
Ein sehr, sehr schönes
Gedicht von Mario de Andrade
(San Paolo 1893-1945) Dichter, Schriftsteller, Essayist und
Musikwissenschaftler.
Einer der Gründer der
brasilianischen Moderne.
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Meine Seele hat es eilig.
Ich habe meine Jahre gezählt
und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt
habe.
Ich fühle mich wie dieses
Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst es mit
Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, begann es, sie
wirklich zu genießen.
Ich habe keine Zeit für endlose
Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen
Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.
Ich habe keine Zeit mehr,
absurde Menschen zu ertragen , die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind.
Ich habe keine Zeit mehr, mit
Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.
Ich will nicht in
Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.
Ich vertrage keine
Manipulierer und Opportunisten.
Mich stören die Neider, die
versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und
Erfolge zu bemächtigen.
Meine Zeit ist zu kurz um
Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in
Eile. Ohne viele Süßigkeiten in der Packung.
Ich möchte mit Menschen
leben, die sehr menschlich sind.
Menschen, die über ihre
Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden.
Die sich nicht vorzeitig
berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen.
Die die menschliche Würde
verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen
möchten.
Es ist das, was das Leben
lebenswert macht.
Ich möchte mich mit Menschen
umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren.
Menschen, die durch die
harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu
wachsen.
Ja, ich habe es eilig, ich
habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.
Ich versuche, keine der
Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden.
Ich bin mir sicher, dass sie
köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe.
Mein Ziel ist es, das Ende
zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.
Wir haben zwei Leben und das
zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
In diesem Sinne wünsche ich Euch/ Ihnen einen wunderschönen und wertvollen Tag.
Achim Engels
Achim Engels
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